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DIE ZEIT
Ein Leben in Bildern

„Sie haben alle eins gemeinsam. Sie sind ganz echt – sie lassen sich nicht vom Zeitgeist oder von Werbeagenturen stilisieren. Sie machen keine Konzessionen an Publikum, Mode, Karriere. Sie sind ganz ohne Furcht. Sie folgen ihren eigenen Maßstäben und ihrer Intuition. Intuition hat mit Gefühl zu tun – und nicht im Sinne von Emotionen, sondern im Sinne von Gewissheit. Eben darum: Menschen, die wissen, worum es geht.”

Menschen, die wissen, worum es geht
Marion Dönhoff, 1976



„Vieles hängt von uns, den Bürgern ab. Wir alle müssen uns ändern. Ein Wandel der Maßstäbe ist notwendig. Das Gemeinwohl muß wieder an die erste Stelle rücken.”

Ein Manifest. Weil das Land sich ändern muß
Marion Dönhoff, 1992



„Denkt nicht nur an das eigene Leben, denn jeder von uns ist für das Ganze mitverantwortlich. Die Gesellschaft kann nicht besser sein als die Summe ihrer Bürger.”

Aus der Ansprache an die Abiturienten des Liceum Marion Dönhoff, Mikolajki, Polen
Marion Dönhoff, 2001



„Zwar hatte ich mich damit abgefunden, daß meine Heimat Ostpreußen endgültig verlorengegangen ist, aber selber zu assistieren, während Brief und Siegel darunter gesetzt werden, und dann, wie es nun einmal unvermeidlich ist, ein Glas auf den Abschluß des Vertrages zu trinken, das erschien mir plötzlich mehr, als man ertragen kann”.

Vier Jahrzehnte politischer Begegnungen
Hier: Porträt Willy Brandt
Marion Dönhoff, 1992



„Es gibt eine merkwürdige Dialektik zwischen Macht und Ohnmacht, die bewirkt, daß die Mächtigen zur Stabilisierung ihrer Macht oft zu Mitteln greifen, die gerade das Gegenteil provozieren, und die dem Ohnmächtigen, vor dem sie schließlich angstvoll zu zittern beginnen, Kraft und große Souveränität verleiht.”

Vier Jahrzehnte politischer Begegnungen
Marion Dönhoff, 2001



„Ohne Selbstbeschränkung und Selbstdisziplin kann kein Gemeinwesen leben.”

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„Das ungebremste Streben nach immer neuem Fortschritt, nach immer mehr Freiheit, nach Befriedigung ständig steigender Erwartungen zerstört jede Gemeinschaft und führt schließlich zu anarchischen Zuständen.”

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„Die Überbetonung von Leistung, Geldverdienen und Karriere – die das Wirtschaftliche in den Mittelpunkt des Lebens stellt – führt dazu, daß alles Geistige, Humane, Künstlerische an den Rand gedrängt wird..”

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„Gerade in der heutigen Welt mit ihren vielfältigen Versuchungen und Reizangeboten wächst das Verlangen nach moralischer Grundorientierung und einem verbindlichen Wertesystem.”

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„Niemand hat heute eine Vision. Niemand sagt, was werden soll und wo es langgeht. Das geistige Leben ist durch Ratlosigkeit und beklemmende Leere charakterisiert.”

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„Denkbar ist auch, daß eines Tages die Bürger die Nase voll haben und sich etwas ganz anderes – wahrscheinlich dann das Gegenteil - wünschen; auf das dialektische Gesetz ist immer noch Verlaß.”

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„Es kann doch nicht sein, daß eine säkularisierte Welt notwendigerweise bar aller ethischen Grundsätze ist.”

Zivilisiert den Kapitalismus
Marion Dönhoff, 1997



„Glauben ist der höchste Grad der Gewissheit.”

Die Flammenzeichen rauchen
Marion Dönhoff, DIE ZEIT, 25.6.53



„Heimat ist für die meisten Menschen etwas, das vor aller Vernunft liegt und nicht beschreibbar ist.”

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„Niemand kann heute mehr hoffen, daß die verlorenen Gebiete je wieder deutsch sein werden. Wer anders denkt, der müßte schon davon träumen, sie mit Gewalt zurückzuerobern.”

Ein Kreuz auf Preußens Grab
Marion Dönhoff, DIE ZEIT, 20.11.1970



„Sie reden immer von Selbstverwirklichung. Ich finde das schwierig. Ich habe noch nie daran gedacht, mich selbst zu verwirklichen, offen gestanden. Weil ich gar nicht wüßte, was ich selbst bin. Ich werde doch durch das Leben gebildet, durch das, was ich tun muß, und durch die Menschen, mit denen ich zusammen bin.”

Der Punk steckt im Kopf
Marion Dönhoff im Gespräch mit Punks
DIE ZEIT, 19.8.1984



„Liebe Freunde, seid nicht kleinmütig, seid voller Hoffnung. Chancen sind immer auch mit Risiko verbunden. Wer darum auf Stillstand und Bewahren setzt, über den geht die Geschichte gnadenlos hinweg – denn die Geschichte ist ein Prozeß.”

Brief aus dem Süden
Marion Dönhoff, DIE ZEIT, 1.10.98



„Erst durch die metaphysische Bindung sowie die Erkenntnisse der Aufklärung, also durch Toleranz, Liberalität und Selbstbeschränkung, ist der Mensch gegen die größten Irrtümer gefeit.”

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„Denn es gibt eine tiefere Wirklichkeit als die Realität, eine höhere Weisheit, als die Schulbücher lehren, und eine größere Befriedigung, als materielle Erfolge zu bieten vermögen.”

Deutsche Weihnachten
Warum ist das Fest so unbefriedigend?
Marion Dönhoff, DIE ZEIT, 1999



„Immer hatte ich mir gewünscht, einen Tag zu erleben, an dem wir auf der einen Seite des trennenden Flusses zu einem Gedankenaustausch zusammenkommen, dann gemeinsam über die Brücke gehen und auf der anderen Seite weitermachen.”

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„Ich würde mir wünschen, daß wir unseren Beziehungen den wunderbaren Begriff zu Grunde legen, auf den sich die katholische und die evangelische Kirche nach jahrhundertelangen Querelen gerade geeinigt haben: Versöhnte Verschiedenheit.”

Aus der Rede in der Viadrina, Frankfurt /Oder
Geburtstagssymposium, 1.12.99



„Eine Gesellschaft braucht aber Normen und Spielregeln, ohne einen ethischen Minimalkonsens kann sie keinen Bestand haben.”

Vorwort zu „Macht und Moral”
Marion Dönhoff, 2000



Du hast mal gesagt, der Zufall habe für dich eine besondere Bedeutung. Wieso eigentlich?
Der Zufall ist die Antithese der Planung. Es ist eine große Stütze und Stärke, wenn man dieses sichere Gefühl hat.


Bist du denn zufrieden mit dem, was dir in deinem Leben zugefallen ist?
„Doch, ich bin eigentlich zufrieden. Obgleich ziemlich viel Trauriges dabei war, muß ich sagen. Aber ich glaube, wenn mir das so zugemutet worden ist, dann musste es so sein. Dann musste ich das durchleben, um irgendetwas daraus zu lernen. Das ist mir ganz klar.”

Friedrich Dönhoff: „Die Welt ist so, wie man sie sieht”, 2002
Gespräch mit ihrem Großneffen Friedrich Dönhoff



„Schließlich aber wurde mir klar, man muß auf Gewalt verzichten... wenn Schluß sein soll mit diesem schrecklichen Morden und Vertreiben.”

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„Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß der höchste Grad der Liebe zur Heimat dadurch dokumentiert wird, daß man sich in Haß verrennt gegen diejenigen, die sie in Besitz genommen haben, und daß man jene verleumdet, die einer Versöhnung zustimmen.... Vielleicht ist dies der höchste Grad der Liebe: zu lieben ohne zu besitzen.”

Kindheit in Ostpreußen
Marion Dönhoff, 1988